Dank einer guten zweiten Halbzeit gewannen die Winterthurerinnen am Sonntag das Duell mit Meister Fribourg - und bleiben dank des 75:54 auf dem ersten Platz.
Es war ein Spiel noch ohne die ganz grosse Bedeutung. Und doch war der Ausgang der Begegnung wichtig für den Kopf. Dass die Winterthurer Basketballerinnen das Spitzenspiel der Nationalliga A gegen Elfic Fribourg gleich mit 21 Punkten Differenz für sich entschieden, schafft Selbstvertrauen für das wichtige Duell in drei Wochen. Am 2. Februar trifft die Auswahl aus dem BCW in Montreux im Final des Ligapokals erneut auf den amtierenden Schweizer Meister.
Der klare Ausgang hatte sich in den ersten zwanzig Minuten nicht abgezeichnet. Das Ergebnis war mehrheitlich ausgeglichen, beim Seitenwechsel lag Fribourg 34:32 vorne. Erstaunlich, hatten sich bei den Westschweizerinnen doch 14 Ballverluste angehäuft, was die Winterthurerinnen zu 17 Punkten nutzten. Doch die Gastgeberinnen trafen in der ersten Halbzeit nur ein Mal von der Drei-Punkte-Linie, und Distanzwerferin Iva Bosnjak blieb sogar ohne Punkt.
Im dritten und vierten Viertel vermochten sich dann bloss die Winterthurerinnen zu steigern. Bei Fribourg dagegen fiel nach 27 Minuten mit Marielle Giroud die Topskorerin verletzt aus. «Wir waren heute müde, physisch und mental», meinte Elfic-Trainer Jan Callewaert nach der am Ende klaren Niederlage. Noch am Donnerstag spielte sein Team in Moskau im EuroCup. NLA, Europacup und 3x3-Wettbewerbe, «das ist für einige Spielerinnen einfach zu viel».
Nicht zufällig auf Platz eins
«Wir haben in den Trainings den Stress heraufgesetzt, um das hier durchzustehen», erklärt Winterthurs Headcoach Daniel Rasljic. «Fribourg ist in der zweiten Halbzeit eingebrochen. Aber wir haben in der Verteidigung auch einige Dinge besser umgesetzt.» Der Gegner erzielte deshalb in den letzten zwei Vierteln bloss 20 Punkte. Sein Team habe sich «zu einer Verteidigungsmannschaft entwickelt», meint Rasljic. Aber auch vorne klappte in der zweiten Halbzeit mehr: 12 Assists und 43 Punkten liessen sich Winterthurerinnen notieren.
Am auffälligsten agierten die amerikanischen Profi-Spielerinnen LaBrittney Jones und Kolby Morgan, die insgesamt 50 Punkte und 22 Rebounds zum Erfolg beitrugen. «Wir müssen aber auch selbstbewusste Schweizerinnen haben. Sie müssen ebenfalls etwas probieren», weiss Daniel Rasljic. Das kommt immer besser: Cinzia Tomezzoli und Ymke Brouwer warfen gegen Fribourg je acht Punkte. Der BCW liegt deshalb nicht zufällig auf dem ersten Platz. (skl)
NLA Frauen: Winterthur (NLA) - Elfic Fribourg 75:54 (19:19, 13:15, 21:10, 22:10.) - Neuhegi. - SR Gharib/Papaevanghelou. - Winterthur: Jones (27), Morgan (23), Tomezzoli (8), Bosnjak (5), Brouwer (8); Siafa (2), Luap (2). - Elfic Fribourg: Giroud (5), Fora (11), Delva (17), Viana (7), Rol (3); Mensah, Zali (1), Dihigo Bravo (4), Détraz (6), Jacquot. - Trefferquoten Winterthur: 2 Punkte 24 von 51, 3 Punkte 3 von 17, Freiwürfe 18 von 21. Trefferquoten Elfic Fribourg: 2 Punkte 16 von 45, 3 Punkte 4 von 22, Freiwürfe 10 von 16. - Bemerkungen: Giroud mit einer Bänderverletzung ausgeschieden (27.).