Das NLA-Frauen-Team aus dem BCW unterliegt in Fribourg 61:72 - wegen der zu kleinen Rotation und umstrittener Entscheide der Schiedsrichter.
Es war der Spitzenkampf der Nationalliga A zwischen den erstgenannten Titelanwärterinnen aus Fribourg und den noch ungeschlagenen Cupsiegerinnen aus Winterthur. Doch die Partie von Samstag wurde nicht auf dem Spielfeld entschieden. Sondern im zweiten Viertel durch die Referees. Innerhalb von 119 Sekunden verhängten Fabiano Vitalini und Tristan Kipfer drei Offensiv-Fouls gegen BCW-Nationalspielerin Ymke Brouwer.
Weil sich diese bereits zuvor eine Regelwidrigkeit erlaubt hatte, stand die 18-Jährige bereits nach 15 Minuten bei vier der erlaubten fünf Fouls. Und wurde von Coach Daniel Rasljic auf die Bank beordert, um nicht schon in der ersten Halbzeit definitiv auszuscheiden. De facto war damit die Rotation der Winterthurerinnen lange um eine Spielerin gekürzt. Das war besonders verheerend, da auch Teamcaptain Cinzia Tomezzoli in Fribourg fehlte.
Zum Zeitpunkt der strittigen Entscheidungen führten die Winterthurerinnen noch 20:19. Nach dem ersten Viertel hatten sie sogar mit 18:11 vorne gelegen - dank der viel besseren Trefferquote aus allen Distanzen und einem leichten Übergewicht bei den Rebounds. Die BCW-Damen erlaubten sich im Angriff zwar viele Ballverluste (18 in 20 Minuten), verteidigten aber stark bei Eins-gegen-Eins-Situationen unter dem eigenen Brett.
Zu müde für den Sieg
Gleich nach dem Seitenwechsel gerieten die Winterthurerinnen elf Punkte ins Hintertreffen, nach 35 Minuten war die Differenz zwischen den Teams auf 16 Zähler angeschwollen. Der Leistungsabbau in der Verteidigung war nicht zu übersehen, und nach nicht erfolgreichen Würfen wurde zu wenig rückwärts gearbeitet. Doch der BCW kämpfte sich, obwohl sich nur sechs Basketballerinnen die ganze Spielzeit aufteilten, noch auf sieben Punkte heran.
«Aber wir waren müde», erklärt LaBrittney Jones, mit 18 Punkten erfolgreichste Werferin der Gäste. «Wir haben leichte Würfe und Korbleger ausgelassen, die wir gewöhnlich nutzen. Und wir hatten einige dumme Ballverluste. Das hat verhindert, dass wir das Spiel noch enger machen konnten.» Mit fünf Punkten machte Elfics Verstärkungsspielerin Ines Matos Viana den Deckel drauf, Fribourg siegte am Ende 72:61. Stefan Kleiser
NLA Frauen: Fribourg - Winterthur 72:61 (11:18, 20:10, 22:17, 19:16). - St.Léonard - SR Vitalini/Kipfer. - Elfic Fribourg: Rol (9), Fora (6), Giroud (23), Matos Viana (10), Range (21); Zafi, Dihigo Bravo, Delaquis, Bulliard, Mensah, Détraz, Jovovic (3). - Winterthur: Morgan (17), Bosnjak (14), Jones (18), Brouwer (4), Siafa (2); Luap (6). - Bemerkungen: Winterthur ohne Tomezzoli, Balle nicht eingesetzt.